In der Verhaltenstherapie richten wir uns vornehmlich auf die Dinge, die Sie im Hier und Jetzt bewegen. Zu Beginn der Psychotherapie versuchen wir gemeinsam zu verstehen, wie es zu der aktuellen Krise gekommen ist. Was waren die Auslöser? Welchen Anteil spielen eigene Fertigkeiten, oder alte Verletzungen?
Wenn wir umfangreich verstanden haben, wie die Krise entstanden ist, können wir auch die Therapieziele definieren. Was lässt sich auf lerngeschichtliche Erfahrungen in der Vergangenheit zurückführen? Wovon gab es zu viel? Wovon zu wenig?
Häufige Ziele sind:
- Förderung der Gefühlswahrnehmung und -differenzierung
- Förderung der Emotionsregulation (sich beruhigen lernen)
- Förderung der sozialen Kompetenzen (z.B. Konfliktfertigkeiten, Bedürfnisse ansprechen, Grenzen setzen)
- Betrauern von Verlusten oder Dingen, die nie stattgefunden haben bzw. zu wenig waren
- Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen
- Aktivierung der Ressourcen (Dinge, die Kraft geben wieder finden)
In der Verhaltenstherapie arbeiten wir am Erlernen von Fertigkeiten, aber auch zu sehr großen Teilen an inneren Sichtweisen. Es gibt Gedanken, die uns das Leben schwer machen. Häufig sind es selbstabwertende Gedanken, überhöhte Schuldgefühle, Sorgen die in die Zukunft gerichtet sind. Diese Gedanken werden in der Verhaltenstherapie hinterfragt. Wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass diese Gedanken nicht zu 100% die Wahrheit sind, kann man sich davon leichter distanzieren und somit verlieren sie ihre Kraft. Für das Gewinnen dieser Distanz ist es manchmal günstig Übungen aus der Meditiation zu etablieren, die das ständige stoppen und wahrnehmen der Gedanken trainieren. Denn wenn wir beginnen wahrzunehmen, was unser Kopf denkt, erst dann können wir auch Einfluss nehmen.